Die AsF-Vorstandsmitglieder Frauke Schimmang- 1. Vorsitzende, Tanja Holl - 2. Vorsitzende, Olga Gottschalk - Beisitzerin, besuchten die Veranstaltung der bayerischen SPD-Generalsekretärin Natascha Kohnen und der Generalsekretärin der SPD im Bund - Katharina Barley in Nürnberg. Thema: Frauen - Macht - Politik.
Unter diesem Motto hatte die SPD ins Karl-Bröger-Haus geladen. Natascha Kohnen und Katarina Barley sind auf Landes- bzw. Bundesebene im Amt der Generalsekretärin. Zwei Frauen, die „erfrischend politisch“ sind. Sie gaben Einblick in ihre Arbeit und einen Ausblick auf die politische Situation in Deutschland. Momentan punkten nach den Umfragen die Parteien, die Angst schüren und einfache Lösungen anbieten. „Aber komplexe Herausforderungen wie z.B. das Thema Flüchtlinge verlangen manchmal auch komplexe Lösungen“ so Barley. Diese gelte es zu erarbeiten und den Bürgern zu erklären. Dabei ist die Sprache, die Politiker sprechen von zentraler Bedeutung. Natascha Kohnens Rede im Landtag wurde zehntausend Mal bei YouTube geklickt, weil sie kurz und prägnant war. Kohnen bringt in diesem Statement ihre Meinung und ihre Empörung im Umgang mit dem Flüchtlingsthema deutlich zum Ausdruck. Dafür wurde sie auch in eine bundesweit ausgestrahlte Talk-Show eingeladen. Die Themen in den Medien zu setzen ist für die Politik nicht leicht. Im Bereich Wohnungsbau und Teilhabegesetz hat die SPD erreicht, dass im Bund entsprechende Mittel dafür zur Verfügung gestellt werden. Dies kam aber nicht wirklich im Bereich der öffentlichen Wahrnehmung an. „Wir müssen das, was wir für die Menschen erreicht haben, deutlicher nach außen tragen“ so Barley. Dann würde sich auch die Frage nach der Glaubwürdigkeit nicht stellen. Als weiteres Beispiel nannte sie den Mindestlohn. „99% unserer Forderungen konnten wir durchsetzen, obwohl wir nur 25% der Stimmen im Bundestag haben. Aber das müssen wir auch so sagen und nicht über das Prozent jammern, die wir nicht umsetzen konnten.“ Ein Blick zurück in die Geschichte zeigt, dass die SPD an den politischen Errungenschaften für Frauen immer mit beteiligt war. Das Frauenwahlrecht, die Weichenstellung in Richtung „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“, Elterngeld und Erziehungszeitmodelle um einige zu nennen. Die Generalsekretärinnen warben darum, dass mehr Frauen sich politisch engagieren, weil andere Qualitäten einbringen. „Frauen müssen sich aktiv in die Politik einbringen, weil diese wieder menschlicher werden muss und weniger Worthülsen braucht.“ so Barley. Andrea Lipka stimmt zu: „Frauen arbeiten ergebnisorientierter, weniger statusorientiert. Und wir brauchen politische Ergebnisse und müssen die Zuversicht auch ausstrahlen, dass wir die Probleme unserer Zeit auch lösen.“ Zwei zentrale Aufgaben der nächsten Zukunft sind bezahlbaren Wohnraum für alle zu schaffen und sich dem Rechtsruck in der politischen Landschaft deutlich entgegen zu stellen.