In schöner Regelmäßigkeit wurde der Gemeinderat in den letzten zwölf Monaten von Bürgerinitiativen angesprochen, mehr für Verbesserungen für Radfahrer und Fußgänger in der Gemeinde zu sorgen: Die Überquerungen an der Bundesstraße seien zu schmal, um mit einem Lastenfahrrad ohne Gefahren auf die andere Seite zu kommen. Den Radfahrern in der Gemeinde wird zu wenig Beachtung gezeigt, u.s.w.
In der Juni-Gemeinderatssitzung des neuen Gemeinderats wurde nun bekannt, dass das staatliche Bauamt wegen der Unfallhäufigkeit an der OBI-Kreuzung beim Abbiegeverkehr die Ampelanlage kurzfristig erneuern will, um getrennte Signalphasen für die Abbieger zu ermöglichen.
Leider ohne Ideen, welche Verbesserungsmöglichkeiten für den in diesem Bereich vorhandenen Fußgänger- und Radverkehr denkbar sind. Der Gemeinderat hatte dazu vor einem Jahr eine entsprechende Anfrage an die Straßenbehörde gestellt.
Wer nun erwartet hatte, dass die verschiedenen Interessensgruppen in der Bürgerfragestunde gegen diese Nichtbeachtung ihrer Interessen protestieren würden, sah sich getäuscht. Keine Wortmeldung. Die Wahl ist vorbei, die Anliegen scheinen nicht mehr wichtig zu sein. So musste SPD-Fraktionssprecher Martin Glienke im Gemeinderat daran erinnern, dass es eigentlich die Aufgabe des staatlichen Bauamts in den vergangenen Monaten gewesen wäre im Gespräch mit der Verwaltung der Gemeinde Lösungsansätze zu erarbeiten. Konsequenter Weise lehnte der Gemeinderat eine Mitfinanzierung der Umgestaltung der OBI-Kreuzung ab.
Martin Glienke nutzte den Tagesordnungspunkt um auch andere Denkmodelle aus den Gesprächen zum gemeindlichen Radverkehrskonzept in Erinnerung zu rufen. Er bat die Verwaltung zusammen mit den zuständigen Behörden zu klären, welche Einbahnstraßen in der Gemeinde geeignet wären, einen Radfahrverkehr gegen die Fahrtrichtung zu erlauben, wie es derzeit in der Mozartstraße möglich ist. Auch die Frage, ob ein eingeschränkter Radverkehr (Radfahren erlaubt) an der westlichen Seite der Bundesstraße denkbar ist, sollte untersucht werden. Das SPD-Wahlprogramm bleibt die Richtschnur für die kommenden Jahre.